Die Biografie
Hans Platschek war nicht nur Bildender Künstler, sondern auch Publizist und Kritiker, ein „Maler, der schreibt“, wie es 2003 der Kunsthistoriker Werner Hofmann in seiner Würdigung aus Anlass einer Ausstellung mit Werken aus dem Nachlass im Hamburger Ernst-Barlach-Haus formulierte. Als Kritiker zeigte er „erfrischenden Mut zur Polemik“ (Lothar Romain). In seinem mittlerweile klassischen Werk „Die Dummheit in der Malerei“ (zuerst 1984 mit zahlreihen Nachauflagen, zuletzt eine erweitere Neuausgabe 1998) wird das besonders deutlich: Platschek zögert nicht, Personen zu nennen, die zu den „Säulenheiligen des Kunstbetriebs“ gehören. Nolde oder Kandinsky sind für ihn auf unterschiedliche Weise überschätzt, suspekt war ihm auch Beuys, der „Metaphysiker im Supermarkt“. Die Essays in diesem Band sind, weil grundsätzliche Fragen stellend, mehr als Zeitzeugnisse: Es sind „Essays nicht über, sondern für die Kunst“ (Lothar Romain, 1998).
Der Testamentsvollstrecker, Rechtsanwalt Kurt Groenewold, errichtete im Jahre 2005 die Hans Platschek Stiftung mit Sitz in Hamburg. Zweck der Stiftung ist nach dem Willen von Hans Platschek, Ausstellungen zu organisieren und literarische und wissenschaftliche Arbeiten zu unterstützen, die sich mit seinem Werk beschäftigen.
Der schriftliche Nachlass liegt bei der Berlinischen Galerie und ist einsehbar, der künstlerische Nachlass wird von der Stiftung selbst verwaltet. Die Stiftung hat ein Verzeichnis des künstlerischen Nachlasses (1923-2000) von der Kunsthistorikerin Silke Reuther erstellen lassen.
Jährlich wird der Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift im Rahmen der art Karlsruhe verliehen an Künstler, die wie Hans Platschek in beiden Gattungen arbeiten.